Deutschlands Internetgeschwindigkeit – das Schlusslicht der Industrienationen

Der Speedtest Global Index vergleicht monatlich Internetgeschwindigkeitsdaten aus der ganzen Welt. Die Daten für den Index stammen von Hunderten von Millionen von Tests, die echte Anwender jeden Monat mit Speedtest durchführen. Für Februar 2023 belegt Deutschland dabei nur den 46. Platz…

Mit Speedtest durchgeführte Internetmessungen erfolgen zu den Zeiten und an den Orten, die für die Person, die den Test gestartet hat, am relevantesten sind. Sobald ein Test läuft, zeichnet Speedtest eine Momentaufnahme des Internet zu diesem Zeitpunkt auf. Zusammengefasst repräsentieren diese individuellen Erfahrungen die typische Internetleistung für einen bestimmten Standort. 2023 siegt bisher Singapur mit einer Downloadgeschwindigkeit von 237,15 MBit/s, gefolgt von China mit 226.77 Mbit/s und Monaco mit 226,03 Mbit/s.

 

Deutsche sind im Internet vergleichsweise langsam unterwegs

Deutschland konnte sich zwar in den letzten zwei Jahren von 69,42 auf 83,20 MBit/s steigern, rutschte aber im internationalen Vergleich von Platz 31 auf Platz 46. Denn obwohl die Zahlen auf den ersten Blick eine Steigerung von rund 19,8 Prozent verraten, trügt der Schein, denn die Deutschen kommen nur sehr langsam voran. Zum Beispiel konnte China in den letzten zwei Jahren von Platz 22 mit 90,56 MBit/s auf Platz 2 mit 226.77 MBit/s im Jahre 2023 vorpreschen; erzielt mit Milliardeninvestments. Auch unsere direkten Nachbarn Dänemark, 2019 noch auf Platz 18 mit 99,87 MBit/s, dieses Jahr unter den Top 10 mit einer Verbesserung der Geschwindigkeit von über 100 Prozent.

 

 

Was ist der Grund für das Zurückbleiben?

Mit ein Grund für die mittelmäßige Geschwindigkeit der Internetanschlüsse in Deutschland ist die geringe Verbreitung von Glasfaseranschlüssen. Im Vergleich zu Juni 2014 ist sie hierzulande nur um rund sechs Prozentpunkte auf 7,1 Prozent angewachsen. Der bei weitem größte Teil der Breitbandanschlüsse wird nach wie vor per DSL realisiert, auch wenn der Marktanteil von DSL in Deutschland seit Jahren kontinuierlich sinkt. Dies liegt vor allem daran, dass in den letzten fünfzehn Jahren die Anzahl der Internetzugänge über Kabel-TV-Netze beachtlich gewachsen ist. Mittlerweile ist fast jeder vierte Breitbandanschluss in Deutschland ein Kabelanschluss.

 

Deutschland a.k.a. der graue Fleck

Die Gigabitstrategie der Bundesregierung verfolgt daher nun das Ziel, bis Ende 2025 die Hälfte aller Haushalte und Unternehmen mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen. Die soll in From des Graue-Flecken-Förderprogramms erfolgen. Der Ausbau des Glasfasernetz wird also vor allem in Gebieten angetrieben, in denen privatwirtschaftliche Unternehmen wenig bis keine Kabel verlegen. Als „grauer Fleck“ gilt dabei jeder Anschluss, dessen maximale Downloadrate bei weniger als 100 Mbit/s liegt… Seit 2015 stehen der Breitbandförderung des Bundes insgesamt schon 15,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Im Jahr 2022 war der Andrang auf die Fördermittel sogar so groß, dass alle Anträge nach Oktober abgelehnt werden mussten. Für 2023 sollen die Bedingungen etwas angepasst werden, vor allem für den privatwirtschaftlichen Ausbau. So konzentriert sich das BMDV zukünftig noch stärker auf die Regionen, in denen ein Glasfaserausbau nicht wirtschaftlich ist, um wieder ein paar Plätze auf der Highspeed-Internet-Rangliste gut zu machen.

 

MEHR FACTS & TIPPS ZUM THEMA

Die deutsche Internetgeschwindigkeit ist ein Problem, das viele Unternehmen in Deutschland betrifft und beschäftigt. Vor allem bei standortübergreifenden Teams, die darauf angewiesen sind, auf ihre Daten von überall und schnell zugreifen zu können, wird’s brenzlig. Da hilft auch nicht mehr die Cloud. Im Gegenteil! Das Hoch- und Herunterladen über die Cloud kann sogar alles noch mehr verlangsamen. Warum das so ist und was man dagegen tun kann, könnt ihr Hier nachlesen.

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